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Faktor p (Grundfaktor für den Stundenaufwand)

Auch der Faktor p bekommt einen neuen Namen (in der LHO SIA 102; Ausgabe 2003); aus dem «Honorar-Grundprozentsatz» nach alter Formel wird der «Grundfaktor für den Stundenaufwand» nach neuer Formel.

Damit sind die Änderungen aber noch nicht zu Ende: Der Faktor wird nämlich auch einer Transformation unterzogen. Die transformierten, viel kleineren neuen p-Werte kann man aus einer Tabelle ablesen, welche der SIA im Jahre 2003 zum ersten Mal herausgibt (Honorarberechnung nach den Baukosten. Z-Werte für das Jahr 2003).

Wenn man die alten und neuen p-Werte miteinander vergleicht, findet man schnell heraus, nach welcher Regel die mathematische Umwandlung erfolgt ist: Den neuen Wert erhält man dadurch, dass man den alten durch eine Konstante dividiert. Wir interessieren uns speziell für die Umwandlung der letzten alten p-Werte im Jahr 2002 (massgebend sind die «Grundlagen zur Honorierung für das Jahr 2001», welche unverändert auch im Jahr 2002 gültig sind) in die ersten neuen p-Werte des Jahres 2003. Bei dieser Transformation beträgt die Konstante 134.5. Dieser Wert entspricht dem sogenannten Standard-Stundenansatz, mit dem der SIA den «Kostentarif» (nach alter Honorarformel) in den «durchschnittlichen auftragsbezogenen Zeitaufwand» (nach neuer Honorarformel) umgerechnet hat. Näheres siehe «Annex 1: Wie hat der SIA den alten Kostentarif in den neuen Zeitaufwand umgerechnet?»

p neu (2003)
= p alt (2002) : 134.50 Fr./h

Die nachfolgende Tabelle illustriert anhand von drei Beispielen die Transformation des alten p-Wertes in den neuen p-Wert.

Kontrollrechnungen zur Transformation des Faktors p
(verwendeter Standard-Stundenansatz: 134.50 Fr./h)

Baukosten Faktor p alt
Jahr 2002
(in %)
Faktor p neu
Jahr 2003
(in %)
Kontrollrechnung
500 000
19.1
0.142
19.1 : 134.50 Fr./h = 0.142
750 000
17.6
0.131
17.6 : 134.50 Fr./h = 0.131
1 000 000
16.6
0.124
16.6 : 134.50 Fr./h = 0.124

Legende:
• p alt = Honorar-Grundprozentsatz (nach Art. 7.2.2 LHO SIA 102; Ausgabe 2001
• p neu = Grundfaktor für den Stundenaufwand (nach Art. 7.2.2 LHO SIA 102; Ausgabe 2003)

 

  • Anmerkung für mathematisch Interessierte

Für mathematisch Interessierte wollen wir die Formel für die Transformation der p-Werte, die wir oben durch Probieren gefunden haben, auf eine nachvollziehbare Weise herleiten.

Wir gehen aus von der (alten) Honorarformel, die bis zum Jahr 2002 angewendet worden ist (siehe Berechnungsbeispiel Kostentarif):

H2002
= B · palt · n · q · r

Ab 2003 präsentiert sich die (neue) Formel wie unten dargestellt (siehe auch Abschnitt «Die heutige Honorarformel [Zeitaufwandmodell]»). Der Einfachheit halber wandeln wir die dreistufige Berechnung des Honorars in einen einzigen Rechengang um.

H2003
= B · pneu · n · q · r · i · s · h

Wir gehen von der einleuchtenden Annahme aus, dass das Honorar für einen durch-schnittlichen Anbieter für die genau gleiche Planungsaufgabe im Jahre 2002 nach der alten Formel gleich hoch sein muss wie 2003 nach der neuen (eine allfällige Teuerungsanpassung sei vernachlässigt). Wichtig und entscheidend ist dabei, dass der Anbieter durchschnittlich produktiv ist (i = 1), keine Sonderleistungen erbringt (s = 1) und einen durchschnittlichen Kostensatz hat (nämlich den Standard-Stundenansatz hStandard).

Wir stellen die Gleichung mit den beiden Honorarberechnungsarten auf:

H2002
= H2003

Somit:

B · palt · n · q · r
= B · pneu · n · q · r · i · s · h

Für i und s je den Wert 1 eingesetzt sowie für h den Standard-Stundenansatz h Standard ergibt sich folgende Vereinfachung:

B · palt · n · q · r
= B · pneu · n · q · r · 1 · 1 · h Standard

Anmerkung: Die blauen Faktoren kommen auf beiden Seiten vor und werden darum gekürzt (durchgestrichen)

palt
= pneu · h Standard

Oder:

pneu
= palt : h Standard

In Worten:
Den neuen p-Wert (Jahr 2003) erhält man nun dadurch, indem man den alten p-Wert (Jahr 2002) durch den Standard-Stundenansatz von 134.50 Fr./h dividiert.