Buchanfang | Inhaltsverzeichnis | Kurzbeschreibung | Reaktionen | Buch bestellen Startseite Bücher

Startseite
Bauherrenberatung
Referenzprojekte
Spontanberatung
Kontakt
Bauinfos / Links
<< eigene Bücher

Typenhausähnliche Angebote von Promotoren

Eine gewisse Verwandtschaft mit dem Typenhausgeschäft haben typenhausähnliche Angebote von Promotoren, soweit es sich um Alleineigentum handelt (kein Stockwerkeigentum). Promotoren sind Projektentwickler im Immobiliengeschäft. Beim Promotionsgeschäft sind die Anbieter beispielsweise Architekten, die sich auf die Tätigkeit der Projektentwicklung spezialisiert haben. Oft trifft man auch auf projektbezogene Arbeitsgemeinschaften mit Partnern, die sich gut ergänzen. Beispielsweise kann es sich dabei um einen Architekten und einen Baumeister handeln. Angeboten wird ein Stück Land samt einem mehr oder weniger weit entwickelten Projekt. Oft verfügt das Projekt bereits über die Baubewilligung. Bei den angebotenen Objekten kann es sich um alle Erscheinungsformen von Wohnhäusern handeln (freistehendes Einfamilienhaus, Doppelhaus, Reihenhaus etc.). Der potentielle Käufer einer Einheit des Projektes hat meistens noch einen gewissen Spielraum der Ausgestaltung.

In der wirtschaftlichen Realität unterscheidet sich das Promotionsgeschäft nicht so stark vom oben genannten Typenhausgeschäft (Abschnitt «Der Typenhausmarkt»). Auch reine Typenhausanbieter trachten nämlich danach, Land zu kaufen, darauf ein Projekt zu entwickeln und die Wohneinheiten später ab Plan zu verkaufen. Sowohl das bauliche Produkt wie die Vertragsgestaltung können bei beiden Anbieterformen weitgehend identisch sein, auch wenn die Anbieter sich selber unterschiedlich bezeichnen.

Ich selber habe vor vielen Jahren in einem kleinen Architekturbüro gearbeitet, das zusammen mit einem befreundeten Baumeister solche Promotionsgeschäfte abgewickelt hat. Man hat also Land gekauft, ein Projekt entwickelt, die Baubewilligung eingeholt und dann die Wohneinheiten (z.B. Reihenhäuser) ab Plan verkauft. Die wesentliche Garantie hat in einem Festpreis bestanden. Weitergehende Garantien hat es nicht gegeben, insbesondere keine integrale Gewährleistung nach dem Muster der klassischen Generalunternehmer.

Man kann sich darüber streiten, ob Promotionsgeschäfte richtige Typenhausprojekte sind. Sie weisen viele Gemeinsamkeiten auf, aber auch einen wesentlichen Unterschied: Beim Promotionsgeschäft ist der Haustyp teilweise vorgegeben (beispielsweise beim Reihenhaus) und der Käufer muss nehmen, was angeboten wird. Viele Typenhauskäufer möchten aber alle Freiheiten haben bezüglich der Grundkonzeption ihres Hauses, auch wenn die meisten gar nicht so stark an «Design» interessiert sind und, gemäss Aussage des Typenhaus-Pioniers Samuel Gerber, eigentlich ganz gerne mit dem Gewöhnlichen vorliebnehmen. – Bei den folgenden Betrachtungen schliessen wir die typenhausähnlichen Angebote von Promotoren auch ein, wenn wir von Typenhäusern sprechen. Vor allem beim überaus wichtigen Thema der Vertragsgestaltung zeigen sich hier die gleichen Herausforderungen wie bei richtigen Typenhäusern.

Visualisierung: Typenhäuser in einem Wohnquartier

Auf der nächsten Abbildung sehen wir ein Aussenquartier in einer schweizerischen Stadt. Unter den vielen Häusern würden wir bei genauerer Betrachtung einige finden, die von einem Werkunternehmer zu einem Pauschalpreis erstellt worden sind. Es kann sich dabei um massive Häuser handeln, die an Ort und Stelle gemauert worden sind, aber auch um Leichtbauten, die in einem Werk vorfabriziert worden sind. Gemäss den vorangehenden Ausführungen bezeichnen wir in diesem Buch derartige Bauten als Typenhäuser. – Unter den Begriff des Typenhauses können aber auch zusammengebaute Wohnhäuser fallen. Dazu gehört beispielsweise mein eigenes Wohnhaus, das vor gut 25 Jahren von einem Immobilienunternehmer (Promotor) erstellt und zu einem Pauschalpreis an den Erstkäufer verkauft worden ist.

Wohnquartier mit einzelnen Typenhäusern